Radweg

Land-Rad(t)-Tour 2002
Radeln mit Landrat Armin Grein






Radeln mit Landrat Armin Grein
Drei-Täler-Tour 2002
durch das Wern-, Saale- und Maintal



Unsere diesjährige gut 60 Kilometer lange Radtour führt uns von Karlstadt durch das Werntal bis Gössenheim, weiter über Karsbach und Höllrich zur Roßmühle bei Weickersgrüben, durch das Saaletal zur Drei-Flüsse-Stadt Gemünden, und zurück durchs Maintal bis nach Karlstadt.



In Karlstadt, das im Jahr 2000 sein 800jähriges Bestehen feierte, beginnt unsere Tour. Startpunkt ist der 296 m hohe Saupurzel. Vorbei am Hochzeits- und Jubiläumswald, an dem man zu besonderen Anlässen auch heute noch Pate eines Baumes werden kann, führt uns der Werntal-Radweg nach Eußenheim.



Bei dieser ersten Abfahrt müssen wir auf einige schotterbedeckte Kurven achten - vorsichtig fahren!!

Die Besiedlung des Gemeindegebietes reicht aufgrund der vorhandenen Hügelgräber und Urnenfelder bis in die Hallstadtzeit etwa 450 v. Chr. zurück. Am Ortsende überqueren wir die Wern bei der Unteren Mühle, die nach ihrem heutigen Besitzer auch "Hartmanns-Mühle" genannt wird. Bis zu ihrer Stillegung 1958 diente sie als reine Getreidemühle. Glücklicherweise hat sich heute in Uwe Hartmann und seiner Familie ein Liebhaber des ehemaligen Mühlenanwesens gefunden. Er hat die baufällige Mühle abreißen und nach den alten Plänen im früheren Zustand aufbauen lassen, so dass sich heute das riesige Mühlrad wieder dreht und an die besseren Zeiten des Müllerhandwerks erinnert.



In Gössenheim verlassen wir den Werntal-Radweg in Richtung Karsbach. Am Ortsausgang Gössenheims haben wir einen wunderschönen Ausblick auf die Burgruine Homburg aus dem 11. Jahrhundert, die zweitgrößte in Deutschland nach dem Heidelberger Schloss. Bei unserem ersten Halt in Karsbach erklärt uns Bürgermeister Martin Göbel das hier vorbildlich umgesetzte neue "Integrierte Radwegekonzept" in der Modellregion Main-Spessart. Ziel ist es, touristische Radwegenetze, die zumeist auf land- und forstwirtschaftlichen Wegen verlaufen, in integrierten Konzepten weiterzuentwickeln.


Weil der frühere Radweg von Karsbach nach Heßdorf über die Kreisstrasse MSP 16 führte, und dadurch eine gewisse Gefahr für Radfahrer bestand, hat die Gemeinde Karsbach 1999 einen neuen Radweg entlang des Kuhbaches gebaut. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden Renaturierungsmaßnahmen am Kuhbach, wie z.B. die Anlage eines Biotops, Veränderung des Bachlaufes, Sicherung und Neuanlage von Bachufergehölzen, durchgeführt. Der Radweg ist daher nicht nur für die Radfahrer, sondern auch für viele Spaziergänger aus den Ortsteilen eine Bereicherung für das Lebensumfeld.



Im Zuge der Gebietsreform 1978 haben sich die ehemals selbständigen Gemeinden Weyersfeld, Höllrich, Heßdorf und Karsbach zusammen geschlossen.

In allen Ortsteilen sind schöne Neubausiedlungen entstanden, die unter Beweis stellen, dass sich Karsbach zu einer attraktiven Wohngemeinde entwickelt hat.
Über Heßdorf radeln wir weiter zu unserem zweiten Stop am Schloß Höllrich, einer der letzten "Verfallschönheiten" im Dreieck Würzburg-Gemünden-Bad Kissingen. Es wurde um 1550 erbaut. Auf dem Barock-Türportal ist der Schriftzug "Hier zeitlich, dort ewiglich - danach richte Dich" zu lesen. Da der Besitzer Hans Herr leider zur Zeit im Urlaub ist, wird uns Uli Rübsamen im Innenhof des Schlosses Wissenswertes zum Anwesen erzählen. Daneben können wir unseren Wasserhaushalt durch Getränke der Agenda 21 und der Streuobstinitiative Main-Spessart auffüllen.

So sollten wir für das wohl anstrengendste Teilstück der Tour von Weyersfeld nach Aschenroth gewappnet sein, das wir auf der Straße zurücklegen. Dort erreichen wir mit 334 m ü.N.N. auch den höchsten Punkt der Route.

Ab jetzt geht es - zumindest höhenmeterbezogen - nur noch bergab. Nach vier Kilometern erreichen wir das 600 Jahre alte Weickersgrüben. Es ist trotz seiner "nur" 180 Einwohner mit zwei Kirchen gesegnet, einer katholischen und einer evangelischen. Der Turm der katholische Kirche aus dem späten Mittelalter diente damals wohl als Gefängnisturm. Das heutige Kirchenschiff wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. Die 1962 eingeweihte evangelische Kirche wird zur Zeit ökologisch saniert. Dabei dienen jeweils zwei Wasser- und Warmluftkollektoren über Kupferleitungen in den Wänden als Heizung und schützen so vor Feuchtigkeit. Im Judenschloß, einer ehemaligen Thüngener Zehentscheune, wohnte bis zu seiner Auswanderung 1878 in die "Neue Welt" der Großvater der bekannten amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein.



Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zu unserer wohlverdienten Mittagsrast an der Roßmühle, die zudem über einen Campingplatz verfügt.

Von hier aus begeben wir uns auf dem Saaletal-Radweg zurück nach Michelau. Wir nutzen ein letztes Mal die Straße, um nach Gräfendorf zu gelangen, wo die Schondra in die Saale mündet. Die Gemeinde umfasst noch die bis 1978 selbständigen Gemeinden Michelau, Schonderfeld, Weickersgrüben und Wolfsmünster. Wir kehren über eine schmale Saalebrücke auf den Saaletal-Radweg zurück. Noch vor Schonderfeld können wir die Reaktivierung eines vor 80 Jahren verfüllten Saale-Mäanders (Nebenarms) begutachten. Für die 450 m lange Mäanderschleife, deren Bedeutung für Ökologie und vorbeugenden Hochwasserschutz der Öffentlichkeit bereits vorgestellt wurde, mussten 19.000 m³ Erde ausgehoben werden. Auf der anderen Saale-Seite befindet sich das Hofgut Seewiese, das die älteste Forellenzuchtanlage in Deutschland birgt. Nur wenig später sehen wir ein Überbleibsel der vor 70 Jahren geplanten Reichsautobahn. Der einsame Brückenpfeiler dient heute Hobbykletterern als Übungswand. In Wolfsmünster wechseln wir erneut das Ufer, vorbei an der 1737 erbauten katholischen Pfarrkirche, die dem hl. Wolfgang geweiht ist und durch die reiche barocke Ausstattung des 18. Jahrhunderts überrascht. Wolfsmünster feiert in diesem Jahr sein 1200jähriges Bestehen. Wir radeln weiter zum Kloster Schönau. Es wurde 1189 als Frauenzisterzienser-Kloster gegründet, nach dem Bauernkrieg aufgegeben und im ausgehenden 17. Jahrhundert als Franziskanerminoriten-Kloster neu besetzt. Die Doppelkirchenanlage ist u. a. wegen ihrer Plastiken im gotischen Chor aus der Zeit Tilman Riemenschneiders interessant. Der Guardian Pater Lukas wird uns weitere Informationen zum Kloster geben.

Anschließend radeln wir zur Kaffeepause in die Drei-Flüsse-Stadt Gemünden, bei gutem Wetter zum dortigen Verkehrsmuseum im 1711 erbauten Huttenschloss. Hierbei ist auch eine kurze Besichtigung des Museums möglich. Bei schlechtem Wetter fahren wir zur Scherenberghalle.



Auf dem Maintal-Radweg gelangen wir über Wernfeld, vorbei am Naturschutzgebiet Grainberg-Kalbenstein mit dem weithin sichtbaren Edelweiß und den Übergängen von Buntsandstein in Muschelkalk, zu unserer Schlußrast im Hofriethgärtlein in Karlstadt.



Wem unterwegs die Puste ausgeht, kann ab Gemünden (16.00, 16.08, 16.37) oder Wernfeld (16.11, 16.40) mit der Bahn nach Karlstadt fahren.

Nach der Schlußrast bieten wir denjenigen, die nicht mehr mit dem Fahrrad den Saupurzel erklimmen wollen, einen Shuttle-Service an, um das Auto zu holen. Fahrradfahrer sollten bitte den ab dem Bahnhof ausgeschilderten Werntal-Radweg abseits der B 26 nutzen.

Die Abgabe der Räder für den Radtransport erfolgt ebenfalls am Hofriethgärtlein.

Aktuelle Bilder der Tour finden Sie auch dieses Jahr wieder auf der Homepage des Landkreises unter www.mainspessart.de.

Ich wünsche uns allen viel Spaß auf dieser interessanten Tour!

Ihr Landrat

Armin Grein




Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer finden die Land-Rad(t)-Touren teilweise auf Landstraßen statt. Meist gibt es aber dafür Radwege, so dass Sie nicht auf der Landstraße fahren müssen.

Gerne können Sie sich bei Fragen auch wenden an:
Informationszentrale für Touristik,
Marktplatz 8, 97753 Karlstadt, Telefon: 09353 / 793-234,
eMail: tourismus@lramsp.de, Web: www.landratsamt-mainspessart.de.






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