Wanderweg

Waldlehrpfad in Lohr a. Main






Sie wollen den Spessart kennenlernen?
Bei uns können Sie es.


Auf gut lesbaren Schautafeln werden Ihnen die verschiedenen Bäume und Sträucher am Wegesrand vorgestellt und erklärt. Darüber hinaus bieten wir Ihnen spezielle Führungen für Gruppen - je nach Jahreszeit mit einer Vogelstimmenwanderung kombinierbar - an, die Sie über unsere Touristinformation buchen können.

Der Spessart ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands.
Er liegt zu etwa 2/3 in Bayern und 1/3 in Hessen. Die Wälder um Lohr a. Main liegen im bayerischen Spessart.

Die Stadt Lohr a. Main ist mit über 4000 ha Wald die zweitgrößte Kommunalwaldbesitzerin in Bayern. Das Bestreben um mehr Information über unsere Umwelt war der Grund, dass die Stadt Lohr a. Main bereits anfangs der 70er Jahre im Bereich des sogenannten "Rexroth-Schlösschens" einen Waldlehrpfad eingerichtet hat. Dieser war nach über 20 Jahren seines Bestehens teilweise inhaltlich nicht mehr zeitgemäß sowie in seinem Erscheinungsbild durch Witterungseinflüsse und Vandalismus streckenweise nicht mehr ansehnlich genug. Aus diesem Grunde entschloss man sich bei der Stadt Lohr a. Main im Jahre 1990 zur Kompletterneuerung dieser Einrichtung. Nach knapp dreijähriger
Konzeptions- und Bauphase wurde der neue Waldlehrpfad im Sommer 1992 seiner Bestimmung übergeben.

Ausführliche Wegbeschreibung
Der Waldlehrpfad beginnt am Parkplatz am Ende der Ortsstraße "Valentinusberg" und verläuft zunächst einige Meter steil bergan zum Hochbehälter der städt. Wasserversorgung. Dann geht der Waldlehrpfad in einen uralten Hohlweg über, der auch auf einer der Tafeln ausführlich beschrieben ist. Dieser Hohlweg endet an der sogenannten "Schanzkopfhütte". Von dort aus verläuft der Waldlehrpfad auf einer Strecke von ca. einem halben Kilometer wieder auf einem Forstweg, der sog. "Schanzkopfstraße".
Am Ende der "Schanzkopfstraße" gelangt der Lehrpfadwanderer an die "Steigwiesen". Bei den "Steigwiesen" handelt es sich um ein kleinräumiges Naturschutzgebiet, dessen Hauptschutzzweck die dort massenhaft vorkommende Heide-Wicke (vicia orobus) ist. Diese in Bayern nur an zwei Standorten vorhandene Staude hat ihre Hauptblütezeit im Juni, weshalb bei Begehungen des Lehrpfades im Juni diese Pflanze unproblematisch besichtigt, aber keinesfalls gepflückt werden kann.
Weiter verläuft der Waldlehrpfad in Richtung "RexrothSchlösschen" und hinter diesem privaten Waldwohnsitz erstreckt sich der Waldlehrpfad über einen weiteren Forstweg in den Hochwald der Forstabteilung "Heeg".
Nach wenigen Metern beginnt dann der abenteuerliche Teil des Lehrpfades und zwar durch die nun beginnende Streckenführung auf nicht mehr aufwendig ausgebauten Wegen, sondern ganz bewusst auf Pirschpfaden und Unterabteilungslinien. In diesem Abschnitt befindet sich auch der "Rössleins-Brunnen" sowie ein in räumlicher Nähe gelegener kleiner Tümpel.

Durch Misch-, Laub- und Nadelwald führt der Lehrpfad wieder talwärts Richtung Valentinusberg. Er kreuzt zunächst nochmals eine Forststraße und führt zu einem zentralen Punkt, der sich mit dem Thema Waldsterben befasst. Hier können sowohl mittels Schautafeln als auch in natura -und zwar anhand eines betroffenen Fichtenbestandes- die einzelnen Schädigungsstufen eines Baumbestandes besichtigt werden.
Der letzte Abschnitt des Waldlehrpfades führt entlang des Schluchtwaldes auf der sog. "Hohen Bahn". Hierbei handelt es sich um einen forstwirtschaftlichen Weg, der aus dem Wald herausführt. Es geht oberhalb ausgedehnter Streuobstbestände vorbei, von wo aus man bei einigermaßen schönem Wetter einen herrlichen Blick auf den gesamten Lohrer Talkessel genießen kann. Schließlich endet der Lehrpfad wieder am Ausgangspunkt, an welchem ein kleiner Rastplatz mit Bänken und einem Tisch zum Ausruhen und einer abschließenden Brotzeit einlädt.

Thematik
Der seit 1992 wieder in Funktion befindliche Waldlehrpfad stellt somit eine "Runderneuerung" und inhaltliche Erweiterung des ursprünglichen Lehrpfades dar. Die Themen des Waldlehrpfades sind eine Verquickung zwischen einfachen Darstellungen der wichtigsten Baum- und Straucharten unseres Heimatwaldes mit Angaben über deren Wachstum, ob sie Früchte tragen, wie man ihr Holz verwenden kann usw. sowie Informationen über aktuelle Themen wie die Bedeutung des Waldes und seine ökologischen Wechselbeziehun-gen, Symptome und Ursachen des Waldsterbens, die unterschiedlichen Böden des Spessarts, Angaben über ganz bestimmte Waldtypen (wie z.B. den Schluchtwald) oder auch kulturhistorische Aspekte wie etwa die alte Verbindungsstraße zwischen Lohr und Aschaffenburg, die heute als Hohlweg in der Natur noch sichtbar und teilweise sogar in den Streckenverlauf des Lehrpfadesintegriert ist.

Die geologischen Verhältnisse
Der Spessart besteht aus ca. 185 Millionen Jahre altem Sandstein, dem Buntsandstein. Sande wurden durch Wind und Wasser hierher transportiert, abgelagert und unter hohem Druck zu Stein gepresst.
Eine Verschiebung der Gesteinsschichten durch enorme Druckunterschiede im Erdinnern führte vor ca. 600000 Jahren zur Hebung der Mittelgebirge und somit auch des Spessarts.
Der Buntsandstein dient als Ausgangsgestein (Grundmaterial) für die hiesigen Böden. Verwitterungen durch Frost und Hitze und Verfrachtung durch Wind und Wasser ließen lockere und unterschiedlich mächtige Böden entstehen.

Der Nährstoffhaushalt dieser Böden ist schwach und macht sie deshalb für die Landwirtschaft weniger geeignet. Seine Tiefgründigkeit und seine lockere Zusammensetzung sind sehr gute Voraussetzungen für wüchsige Wälder.

Der Buntsandstein wurde früher im Spessart als Baustein verwendet.
Heute dient er fast nur noch der Fassadenverkleidung.
(Näheres dazu im Naturpark-Info-Zentrum in der Lohrer Innenstadt, Kellerei-Scheune, Tourist-Information)

Die natürliche Erneuerungdes Waldes
Die Geschichte unserer heutigen Wälder begann mit der Besiedelung Europas durch die Pflanzen am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12000 Jahren. Ohne menschliche Eingriffe haben sich die Wälder über Jahrtausende auf natürliche Weise verjüngt und erneuert. Die Natur kennt weder ein Pflanzgerät noch eine Zeituhr. Ihr Werkzeug heißt Geduld.

Nach der Entnahme alter Bäume aus dem Bestand kommt vermehrt Licht und Wärme auf den Boden. Im Oberboden beginnt reges Leben. Organismen wandeln verstärkt Bestandteile des Bodens um und bereiten das Keimbett für den Baumsamen vor. Nach einem Samenjahr gehen tausende Baumkeimlinge auf. Im Kampf um Nährstoffe, Wasser und Licht überleben die Kräftigsten. Im Schutz der alten Bäume wächst eine neue Generation Wald aus verschiedenen Baumarten. Der Mensch greift durch die Ernte einzelner Bäume in diesen natürlichen Vorgang behutsam ein. Die Kosten für die Erneuerung des Waldbestandes sinken auf ein Minimum.

Der Wald als Schutz vor Bodenerosion
Keine andere Vegetationsform ist wie der Wald durch sein vielfaches Wurzelwerk in der Lage den Boden festzuhalten. Natürlicher Bodenabtrag durch Wind und Wasser wird dadurch fast völlig verhindert.

Eine besonders große Bedeutung kommt dem Wald an Böschungen und an Steilhängen im Gebirge für diese Aufgabe zu.

Dort hat der Wald eine geringe wirtschaftliche Bedeutung. Er erfüllt mehr eine Schutzfunktion und wird deshalb auch als "Schutzwald" bezeichnet.

Diese Aufgabe können alle Baumarten erfüllen, aber auch hier haben sich typische Waldgesellschaften gebildet, die in der Gemeinsamkeit am besten ihre Aufgabe erfüllen können.

Der Tümpel im Wald
- ein wichtiger Bestandteil

Arbeiten mit Grabwerkzeug und Bagger haben viele Feuchtgebiete außerhalb des Waldes zerstört. Wertvoller Lebensraum für Pflanze und Tier mit vielfachem Nutzen für den Menschen ging verloren.

Der Wald ist der letzte, relativ intakte Landschaftsteil in unserer
Umwelt. Alle natürlichen, aber auch künstlichen Feuchtgebiete im Wald
werden immer mehr zum Rückzugsgebiet für viele Tiere und Pflanzen. Sie
gleichen klimatische Extreme aus und erfüllen eine wichtige Aufgabe im
Wasserkreislauf.

Der künstlich angelegte Tümpel erreicht auch ohne weitere menschliche Hilfe sehr schnell ein natürliches Aussehen und seine unersetzliche Funktion.

Anschriften
Tourist-Information Lohr a. Main
mit Info-Zentrum Naturpark Spessart
Schloßplatz 5, 97816 Lohr a. Main,
Tel. 09352/848460 und 19433,
Fax 09352/70295
e-mail: tourismus@lohr.de
internet:www.lohr.de


Auch unsere Kultur-Rundwege in Ruppertshütten und Wombach-Rodenbach sowie das Naturschutzgebiet Romberg sind "wanderbar"!





www.msp-info.de
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Copyright: Jochen Goßmann, Jahnstr. 9, 97816 Lohr a. Main
Tel: 0 93 52 / 5 00 99-0
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